Shopping-Kater

Heute berichte ich aus Italien vom anstrengendsten Tag unserer Reise. Gestern habe ich schon von meiner Einkaufstour berichtet. Heute morgen wachte ich aber auf und hatte einen schummrigen Kopf und hatte nach 10 Minuten immer noch schmale Augenschlitze. Wortkarg war ich bis zum ersten Kaffee. Die Beine fühlten sich nach einem Stockwerk treppauf an wie Betonklötze. Was war los? Ich glaube ich hatte Nachwirkungen von meiner Shoppingtour. Gesamt war ich mit Elke etwa 5 Stunden in unzähligen Geschäften unterwegs. Das war für mich als Mann viel schlimmer als 5 Stunden Mountainbikemarathon im schwierigen Gelände bei Regen. Vermutlich ist der Mann einfach nicht für Ausdauer-Shopping geeignet. Ich würde die Gen-Forscher beauftragen, das fehlende Shopping-Gen zu erforschen, nachzuweisen und zu veröffentlichen.

Die körperliche Erholung stellte sich am Vormittag ein. Elke und ich machten eine Radtour. Die Gegend von Cattolica, Riccione und Rimini ist bekannt für seine tollen Tourenmöglichkeiten für Rennradfahrer. Auch Marco Pantani legte hier den Grundstein für seine großen Erfolge. Wir haben zwar nicht die richtigen Räder für diese Gegend dabei. Wir wünschten unsere 6,8 Kilo-Rennräder, um über die Hügel der Gegend zu fliegen Aber stattdessen kurbelten wir mit den Reiserädern (aber dafür ohne Gepäck) rum. Jetzt kommt der Clou. Nach 10 Tagen in Kroatien mit dem 13,8 Kilo-Rad aufgeladen mit 19 Kilo Gepäck (daheim noch gewogen) sind wir gut trainiert und uns kommen Fahrten ohne Gepäck auf dem Gepäckträger richtig easy vor. Das könnte zwar bis zu einem gewissen Grad Einbildung sein, aber wenns hilft…

Heute bei dem schönen Wetter waren eine ganze Menge Rennradfahrer unterwegs. Jetzt schlug unsere Stunde. Bei den Anstiegen überholten wir viele, die nicht schlecht schauten, als Radler mit Rucksack, Gepäckträger und dicken Reifen an ihnen vorbeifuhr.

Italienische Rennradfahrer sind ohnehin etwas anders als andere. Wenn ich mit Elke gemeinsam fuhr, grüßte kein einziger der anderen Radler. Wenn Elke alleine war, konnte sie sich von Grußgesten kaum retten. Sind die Italiener Radlcasanovas? Wer weiß? Am Ende fuhr sie mit einem Mountainbikefahrer aus der Gegend ein Stück mit, der ihre Form würdigte.

Den Nachmittag lassen wir am Strand ausklingen. Was für ein Leben. Ich glaube, ich bin schon wieder von Shoppen einigermaßen erholt um wieder bummeln zu gehen. Aber vielleicht nur ein Sprintbummel. Nicht dass es zum „Übershopping“ kommt….

Von Kroatien nach Italien

​Nach dem Regentag kam schon wieder die Sonne. Was das schlechte Wetter hinterließ war ein extremer Wind. Surfer und Segler hat es gefreut. Wir saßen bei unserer Überfahrt von der Insel Hvar auf das Festland ganz schön im Zug…. Das aber nur zwei Stunden. 

Nach der Ankunft in Split mussten wir nur noch unser Auto 30 Kilometer außerhalb holen. Das klappte alles gut. Und so geht unsere dritte Kroatien-Radreise nach knapp 600 Kilometer und 7000 Höhenmeter zu Ende. Es gab wieder zahlreiche Erlebnisse. Dieses Jahr waren wir etwas früher dran und mussten mit den heißen Temperaturen ganz schön leiden. Dubrovnik war ein Highlight des Urlaubs. Das Ziel hat sich gelohnt.  

Jetzt werden wir noch belohnt mit vier Tagen Badeurlaub (mit nur kleinen Radtouren ohne Gepäck an den Vormittagen) in Cattolica bei Rimini in Italien an der Adria. Wir wechseln sozusagen nur von der einen Seite der Adria auf die andere. 

Den Wind der Fährfahrt nach Split haben wir nur zwei Stunden ertragen müssen. Die nun folgende Überfahrt von Kroatien nach Italien brachte uns 11 Stunden starken Seegang ein. Aber keiner von uns wurde seekrank. Die Fahrt fand über Nacht statt. Von 20 Uhr Abends bis heute morgen 7 Uhr dauerte die Schaukelei. Auch sonst war die Fährfahrt ein Erlebnis. Vielleicht schreib ich dieser Tage noch etwas extra darüber…. War auf jeden Fall amüsant. 

Jetzt sind wir in Italien. Heute war es extrem windig. Nix zum Baden. Dafür aber schlendern und shoppen. Für mich recht positiv. Wie man es nimmt. Für den Geldbeutel eher nicht. Ich habe viel gefunden. Die Italiener haben in der Herrenmode viel schmal und körperbetonte Schnitte, was mir recht entgegenkommt. Wenn ich zu Hause Hemden und Shirts Größe S kaufe, sind das hier in Italien Größe M. Endlich ein Land, in dem ich modetechnisch nicht diskriminiert werde…. 

Über die Insel Hvar nach Stari Grad

​Dieser Tag war ein Naturerlebnis. Auf der Insel Hvar war heute extrem wenig Verkehr. So hatten wir gut 60 Kilometer zu fahren und konnten uns auf die Pracht der Natur konzentrieren. Die ersten 40 Kilometer gab es nur spärliche Besiedelung. Es regierten Olivenhaine, Mandelbäume, Feigen, Granatapfelbäume, Erdbeerbäume und uns und. Lawendel sahen wir ganze Felder weit. Neben der Provance in Frankreich sollen hier die meisten Lawendelblüten geerntet werden. Und sie sind angeblich von bester Qualität. Wein wird viel angebaut und wächst wie schon von der Insel Brac berichtet einfach wild im Straßengraben oder zwischen Sträuchern. Nicht umsonst wird bei jedem Haus und jeder Einfahrt mit dem Verkauf von Wein, Grappa, Olivenöl, Lawendelprodukten und Früchten geworben. 

Salbei, Anis, Currykraut, Pfefferminze, Mirto und Hecken an Rosmarin haben wir am Straßenrad erblickt und gerochen. Das fällt uns als Radfahrer eben auf, weil wir sehr nahe an der Natur sind. Aus dem Auto raus wird man solche Naturköstlichkeiten kaum entdecken. 
Etwas zu Erdbeerbaum: Seit wann wachsen Erdbeeren auf Bäumen, werden sich einige Menschen fragen, die den Namen dieser Gattung sehen. Erdbeerbäume (Arbutus) sind eine besondere Pflanzengattung, die zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) gehören. Ihre Arten sind in erster Linie im Mittelmeerraum und Mittelamerika zu finden. Kein Wunder also, dass man hierzulande keine Erdbeeren sieht, die auf Bäumen wachsen – und doch gibt es sie. Wer seinen Urlaub einmal auf Sardinien, Korsika oder Portugal verbracht hat, wird sie womöglich zu Gesicht bekommen haben. In Deutschland ist der Erdbeerbaum ein Exot: Mit seinen glockenförmigen, weißen Blüten erfreut er das deutsche Auge beginnend mit dem Herbst. Das Beste: Seine erdbeergleichen Früchte sind nicht nur wahre Hingucker, sie sind auch essbar. Im Mittelmeerraum fertigt man aus den Früchten Medronho, ein hochprozentiges, destilliertes Getränk (Obstschnaps), aber auch Konfitüre, an.

Bei den Tieren fielen uns nur die Zirkaden auf, die mit mächtigen Tönen die Stille unterbrachen. Ein paar haben wir auch gesehen. Sonst sahen wir wenig Tiere, bis auf von Autos überfahrene Schlangen, Ratten und ein überfahrener Siebenschläfer. (Davon gibt’s aber keine Bilder…) 

In Stari Grad angekommen kümmerten wir uns gleich um die Fahrkarten für die Fähre morgen nach Split. Gerade noch rechtzeitig, bevor der Regen einsetzte, mit dem wir schon gerechnet hatten. Unterwegs hat es nur hin und wieder kurz einen Schauer gegeben. 

Nachmittags machten wir es uns bei prasselnden Regen in einem Cafe gemütlich. Schnell sind wir mit einer Frau ins Gespräch gekommen. Sie wartete hier, bis der Regen aufhörte, weil sie keinen Schirm und noch weit zu laufen hatte. Trotz einer geringen Schnittmenge an Wortschatz mehrerer Sprachen reichte es doch sich über wichtige Themen des Lebens zu unterhalten. Ein beeindruckendes Erlebnis, wie uns die Frau auch sehr persönliche Dinge anvertraut hat und uns sogar um Rat fragte. 

Am Abend hörte der Regen doch noch auf. Es bleib aber recht kalt. Morgen geht’s auf Festland. Die Etappe zurück zu Auto ist also nicht so spannend. Mal sehen, ob sich trotzdem etwas lohnendes zum Schreiben ergibt. 

In Bosnien-Herzegowina

Diesmal gibt es einen Bericht von zwei Tagen. Gestern konnten wir uns mangels Internet nicht melden. Wir waren gestern Abend nicht in Kroatien. Aber dazu gleich…. 

Gestern morgen fuhren wir von Dubrovnik wieder in Richtung unseres geparkten Autos in der Nähe von Split. Das Fazit ist, dass wir echt fasziniert waren von der Stadt und sich die Reise sehr gelohnt hat. Eines soll aber nicht unerwähnt bleiben – das sind die vielen Menschen in der Stadt. Und damit meine ich die Touristen. Sie sind eigentlich zu viel. Nicht wir zwei, aber in der Gesamtheit sind es wie wir gehört haben, befinden sich bis zu 25000 Touristen an einem Tag in der Stadt. Na ja, wir sahen an den Anlegestellen im Hafen bis zu drei mächtige Kreuzfahrtschiffe, die teils nur einen halben Tag blieben und die Stadt mit mehreren tausend Urlauber für ein paar Stunden regelrecht fluteten. Aber so ist es eben, wenn es etwas besonderes zu sehen gibt. 

Gestern fuhren wir in den sogenannten Neum.Korridor. Wir übernachteten auch hier in Neum, und somit nicht in Kroatien, sondern in Bosnien-Herzegovina. 

Die Geschichte des Korridors, der zu Bosnien gehört reicht weit zurück. Die zum Frieden von Karlowitz führenden Verhandlungen über eine territoriale Neuordnung Südosteuropas im Jahr 1699 brachten den Stadtvätern der Republik Ragusa (des heutigen Dubrovnik) die langersehnte Gelegenheit, ihrem übermächtigen Rivalen Venedig eins auszuwischen. Ragusas Diplomatie erreichte eine Grenzziehung, die dem Osmanischen Reich einen Meerzugang bei Neum gewährte. Der kleine Fischerhafen und das dazugehörige Hinterland hatten die Funktion einer Pufferzone zu den venezianisch kontrollierten Küstengebieten Dalmatiens. Nach dem Zerfall der Venetischen Republik bemühten sich die Österreicher vergeblich um eine Grenzbereinigung. Die Osmanen hielten an ihrem Besitz fest. Die Grenzziehung wurde 1945 von der jugoslawischen Bundesrepublik übernommen. Zur internationalen Grenze wurde der Korridor erst nach der Staatsgründung von Bosnien-Herzegowina im Jahr 1992. So kommt es, dass wir auf unserer Reise auch durch Bosnien fahren müssen. Auf dem Hinweg haben wir und beholfen, indem wir mit der Fähre auf die Halbinsel Pelejak übersetzten und somit einen Weg über das Wasser nach Dubrovnik nahmen. 

Uns macht die Situation gar nichts aus, sahen wir jetzt ein kleines Stück eines anderen Landes, das uns auch weiter im Hinterland interessieren würde. 

Mit dem Hinterland war es dann doch nicht so leicht. An der Grenzstation fernab der Hauptstraße wurden wir abgewiesen. Der Übergang ist nur für lokal Ansässige zulässig. Wir mussten über eine internationale Grenze. An so scharfe Grenzkontrollen ist man gar nicht mehr gewöhnt. 

Das hieß für uns 14 Kilometer und ein paar hundert Höhenmeter Umweg. Gar nicht schön bei 40 Grad. Dann lief es aber unproblematisch. Wir fuhren in den Küstenort Neum (gesprochen Ne-um). Fast ausnahmslos Bosnische Kennzeichen. Auswärtige sah man sehr selten. Schade, denn der Ort hat viel Leben und einen schönen Strand. 

Günstig ist es hier obendrein. Hier wird noch in Mark bezahlt. Ja, wirklich. Für uns in der D-Mark-Zeit aufgewachsenen ein netter sozusagen historischer Ausflug. Wie kam es dazu: bis 1998 wurden in den drei ethnisch kontrollierten Teilgebieten von Bosnien und Herzegowina drei verschiedene Währungen verwendet, der bosnische Dinar, die kroatische Kuna und der (neue) jugoslawische Dinar. Im inoffiziellen Sektor sowie als Anlagewährung war die Deutsche Mark weit verbreitet. Dies erleichterte die Entscheidung, die neue gemeinsame Landeswährung an die DM zu koppeln; zudem war Mark ein Name ohne unerwünschte politische Konnotationen und wurde von den Vertretern aller drei Volksgruppen akzeptiert. 

Die Menschen sind sehr nett. Unsere Vermieterin war sehr nett und hilfsbereit zu uns, auch wenn wir praktisch kein Wort außer „Guten Tag“ und „Danke“ miteinander sprechen konnten. Aber internationale Zeichensprache und ein Lächeln hilft immer. Schon kurz nach dem Grenzübertritt hatten wir ein nettes Erlebnis. Unsere Getränkevorräte waren von der heißen Etappe (und dem Umweg…) erschöpft. Außerdem wollten wir einmal etwas Kühles trinken. Unter Tags trinken wir nur 40 Grad warmes Wasser aus den Radlflaschen. Ist noch Saft dabei, kann man von Früchtetee sprechen. Bäh… irgendwann kann man die Plörre (bayrisch „Frooschwasser“ – in Bayern nicht Frosch sondern Frooooosch ausgesprochen und somit kein Rechtschreibfehler) nicht mehr sehen und sehnt sich nach einem kühlen Bierchen…. Äh… jetzt währen des Radfahrens natürlich noch nicht. Aber nach einem kühlen Tonic, Saft, Cola oder so was in der Art. Gleich hinter der bosnischen Grenze fuhren wir einen kleinen Kramerladen an der Straße an. Nach dem Einkauf einiger Flaschen aus der Kühlung suchten wir nach einem Platz im Schatten des Geschäfts. Die Besitzerin des Ladens hatte auch gerade nichts zu tun und setzte sich vor das Geschäft. Sie bot uns gleich ein Sitzkissen und einen Stuhl neben ihrem an und schon waren wir im Gespräch. Wir unterhielten uns gut mit ihr. Dann kamen ein paar Arbeiter über die Grenze und kauften sich ein Bier. Sie setzten sich auch noch in unsere Nähe und schon war die Gesellschaft größer geworden. Gut, die beiden setzten sich anschließend wieder ins Auto und fuhren mit Bier intus weiter…. Wir verabschiedeten uns auch herzlich von unserer „Schatten- und Sitzgeberin“ und rollten weiter nach Neum. Ein nettes Erlebnis. 

Von heute gibt es nichts spektakuläres zu berichten. Schlechte Wetterprognosen für die nächsten Tage mahnen uns zur Eile. So sind wir heute von Neum wieder über die Grenze nach Kroatien und die Küstenstraße in nördlicher Richtung gefahren. Etwa 65 Kilometer bis Drvenik. Hier setzten wir gleich heute mit der Fähre auf die Insel Hvar über. Eigentlich war das für morgen geplant, aber so sparen wir morgen Zeit. Angeblich kommt morgen Nachmittag schlechtes Wetter und wir sollten die Insel Hvar durchqueren. 

Im nächsten Bericht werdet Ihr lesen, wie das Wetter dann wirklich geworden ist. Einheimische sagen, dass es oft sehr lokale Wetterunterschiede gibt. Vielleicht haben wir Glück…. 

Ein Ruhetag ist oft eine harte Etappe 

​Heute war ein Ruhetag – zumindest aus Radfahrersicht. Am Vormittag machten wir uns nochmals in die historische Altstadt auf. Wir machten einen Spaziergang auf der Stadtmauer. Von Spaziergang war dabei aber nix zu spüren. Ein Rundgang über die Festungsmauern sind 2 Kilometer Fußmarsch mit 100 Höhenmeter Aufstieg (Nachgemessen, wie wir halt so sind). Das alles bei 40 Grad im Schatten. Und davon hatte es wenig. Macht nichts. Wir wurden belohnt mit wahnsinnigen Blicken über diese grandiose Stadt. Die Wörter reichen manchmal gar nicht aus, das richtig zu beschreiben. Die Bilder schaffen es auch nicht. 

In der Stadt traffen wir oft auf den Schutzheiligen Dubrovniks, den Sv. Vlaho – also Heiliger Vlaho – in Bayern besser bekannt als Heiliger Blasius oder einfach „Blasi“. Ja, der Blasi wird hier recht verehrt.  

Nachmittags ging es zum Baden an den Strand. Wir wohnen hier im Stadtteil Lapad und diese Halbinsel im Westen der Stadt besitzt eine Bucht mit einem langen Strandabschnitt. In der Bucht ist das Wasser auch sehr ruhig. Hier genossen wir den freien Tag in vollen Zügen, auch wenn wir damit 5 Kilometer Fußmarsch verbanden. Das und mit dem Vormittag kamen wir sicher auf ca. 10 Kilometer zu Fuß am Ruhetag…. Oder sollte man besser sagen „ruhigen Tag“. 

Morgen steht der erste Tag Rückweg an. Von  Dubrovnik geht es ein kleines Stück Küstenstraße und eine großes Stück Hinterland zurück in Richtung Split, das wir in 4 Tagen erreichen wollen. Morgen werden wir es bis Neum schaffen. Das ist eine Küstenstadt in Bosnien-Herzegowina. Die Gegend um Dubrovnik ist vom großen Rest Kroatiens am Land getrennt. Ein kleiner Korridor gehört zu Bosnien. Schon lange ist eine Transitautobahn geplant, der wie in der ehemaligen DDR die Landesteile verbindet. Vielleicht sogar ohne Grenzformalitäten. Also werden wir morgen von Bosnien aus berichten. Wir sind schon ganz gespannt. Dann werden wir auch detaillierter vom Neum-Korridor berichten… 


Am Ziel – beeindruckendes Dubrovnik 

​Wie gestern schon berichtet hatten wir heute nicht mehr weit an unser heuriges Reiseziel – die Stadt Dubrovnik. Auf der verkehrsreichen Küstenstraße kamen wir nach einem guten Frühstück auf der Parkbank von Slano (dalmatinischer Schinken, Schafskäse und Kaffee von einer Straßenbar mit Profi-Siebträgermaschine – besser als jedes Hotel-Frühstücksbuffet mit Automatenkaffee) gut voran. Mache schon wieder so lange Sätze – muss man eben zweimal lesen… 30 Kilometer waren es noch bis zur Stadtgrenze. 

Die Einfahrt nach Dubrovnik macht man normal über eine markante Brücke. Wir bogen jedoch vorher ab und fuhren die Bucht westlich der Stadt aus. Dabei passierten wir auch das Kreuzfahrtschiff „AIDA“, da hier geparkt lag. Die Passagiere machten sicher einen Landgang uns besuchten die Innenstadt. Nach noch ein paar weiteren bewusst gewählten Umwegen kamen doch 50 Kilometer zusammen. 

Kurz nach Mittag kreuzten wir bei einer Zimmervernietung auf, die Elke gestern noch im Internet gefunden hat. Der Preis lag nur unwesentlich höher als der des Campingplatzes. Da war klar, dass wir das Zimmer nehmen. Die früher zahlreicheren Campingplätze in der Stadt wichen bereits vor längerem Hotelkomplexen. Das letzte verbliebene Camp kann somit alles verlangen. Es gibt keine Alternativen. Zumindest nicht für Camper. Wir als Radfahrer sind flexibel. Der Vermieter ist 68 Jahre alt und sehr nett. Er nahm sich gleich etwas für uns Zeit und machte für uns Kaffee. Gleich mit den ersten Sätzen beantwortete er uns die Fragen, die wir ihm ohnehin gestellt hätten. Nämlich: wie kommt man am besten in die Altstadt, wo sind die besten Strände der Stadt und wie lautet der WIFI-Code. Er erzählte uns auch über die schreckliche Zeit des Krieges, der doch erst 20 Jahre her ist. Die Zeit hat die Menschen geprägt und es gibt für sie eine Zeit vor und nach dem Krieg. Die Zeit dazwischen ist ein Loch. Nebenbei konnten wir ihn aber noch ein paar banal klingende Dinge fragen, wie zum Beispiel, was es mit dem kroatischen Kennzeichen „DA“ auf sich hat. Das sehen wir beim Radfahren so häufig und können es keiner Gegend zuordnen. Er gab die Antwort. Es gehört dem Bezirk Daruvar, östlich von Zagreb in der Pampa. Dort sind die gewerblichen Steuern für Autovermieter am günstigsten. Somit melden alle Mietwagenfirmen ihre Karossen dort an. Geklärt – so einfach kann es sein. 

Dann ging es in die Altstadt mit dem Bus. Und ich muss sagen, obwohl ich kein „Stooderer“ – zu Deutsch „Stadtmensch“ bin – ich war tief beeindruckt und bin es noch. Elke natürlich auch… Ich habe mir gedacht – na ja, Altstadt – ist so was wie Nürnberg oder Prag oder auch die Innenstadt von München. Nein, weit gefehlt. Es handelt sich um eine mittelalterliche Anlage von mächtiger Größe. Umgeben ist das Areal von eine riesigen Stadtmauer. Alles sieht aus, als wäre es aus einer anderen Zeit. Kein Wunder, dass hier viele Filme gedreht wurden. Zum Beispiel die Fantasyserie „Game of Thrones“, die schon Kultstatus besitzt. Und im Frühjahr wurde für „Star Wars 8“ gedreht. Kein Wunder dass die Stadt voll ist von Fan-Artikeln der beiden Filme. Die Stadt hat Geschichte. 

Im Mittelalter galt der Stadtstaat als einer der führenden im Mittelmeerraum. Dubrovniks Geschichte reicht bis in die Antike zurück. Auf einem Inselfelsen, der im Lateinischen Ragusa genannt wurde, entstand zunächst eine unbedeutende illyrische Siedlung. Die Zeugnisse über diese Zeit sind spärlich und deuten nicht darauf hin, dass die Siedlung über die regionalen Grenzen hinaus bekannt war. In der Forschung ist man sich weitgehend einig darüber, dass das heutige Dubrovnik seinen Ausgangspunkt im 6. Jahrhundert hat. Im Zuge der weitläufigen Eroberungszüge des oströmischen Kaisers Justinian wurde der Felsen militärisch ausgebaut. Außerdem erhielt der Ort eine Basilika.

In der Folgezeit entwickelte sich die Republik Ragusa unter dem Protektorat des Byzantinischen Reiches zu einem wichtigen Handelsstützpunkt im Mittelmeerraum. Die Bevölkerung, die mehrheitlich aus Kroaten und geflohenen Römern aus Epidaurum bestand, begann allmählich, sich zu vermischen. So entstanden unter dem Eindruck politischer Souveränität ein Zusammengehörigkeitsgefühl und ein Bürgergedanke im mächtigen Stadtstaat. Im Anschluss an die Kreuzzüge, während derer das Byzantinische Reich an Prestige verloren hatte, kam Dubrovnik unter die Oberhoheit der Handelsrepublik Venedig. Zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert war die Republik Ragusa schließlich ein vollends unabhängiger Freistaat.

Nach mehreren Katastrophen (darunter ein Erdbeben 1667 und die Eroberung durch napoleonische Truppen) gehörte die Republik erst zum österreichischen Kaiserreich und später zum Vielvölkerstaat Jugoslawien. Seit 1991 ist Dubrovnik Teil des neuen kroatischen Nationalstaats.

Morgen haben wir einen weiteren Tag in Dubrovnik und können uns noch mal die Stadt anschauen und uns einen halben Tag an einen der schönen Strände der Stadt legen. Es ist sozusagen Ruhetag auf unserer Radreise. Ein echter Ruhetag sogar. Man glaubt es nicht – nein wir werden nicht alt – es ist einfach nur schön hier. Warum sollte man da nicht einen Tag blieben und genießen…. ? 

Wieder mal mehr als erwartet

​Heute war wieder einer der Tage, der in jedem unserer Urlaube vorkommt. Für diesen Tag und den nächsten hätten wir geplant nach Dubrovnik zu fahren. Es wären etwas 100 Kilometer, also für jeden Tag überschaubare 50. Das hätte gepasst, weil es in diesen Tagen extrem heiß ist und doch auch viel Höhenmeter zu bewältigen sind. Wir fuhren von unserem Standort in Orebic los und wollten die Halbinsel Pelješac durchqueren. An der Landbrücke befindet sich die Ortschaft Ston, berühmt wegen seiner Wehranlagen. Dort nach 50 Kilometer wollten wir einen Campingplatz aufsuchen. Der viele Konjunktiv bisher lässt schon erahnen, dass es anders kam. Der Campingplatz war weit außerhalb. So fuhren wir gleich etwas weiter, in der Hoffnung das nächst beste zu finden. Kurzum, das nächste war dann 30 Kilometer weiter Richtung Dubrovnik. Haben ein super günstiges Zimmer, sozusagen Last-Minute bekommen und zahlen weniger als gestern am Campingplatz. Slano heißt der Ort. Und so wurde aus einer gemütlichen Fahrt doch noch ein richtiger Brocken. Den habe ich mir mit einem Vorspeisenteller vor dem Hauptgericht belohnt. Elke bekam nur ein paar Gabeln davon ab…. Obwohl sie sich genauso angestrengt hat wie ich… eigentlich unfair, aber so ist es halt. 

Zurück zu dieser Wehranlage. Das Bauwerk war ursprünglich 5,5 Kilometer lang und beherbergte fünf Festungen und mehrere Bastionen, die Ston vor Angriffen von der Adria her schützten. Heute ist die Wehrmauer fast vollständig erhalten und nach der Renovierung wieder in einem sehr guten Zustand. Während des Bürgerkriegs im damaligen Jugoslawien, der schließlich zur Selbstständigkeit Kroatiens führte, wurde die Wehrmauer in Ston heftig unter Beschuss genommen. Diese Angriffe überstand die Wehrmauer aber ebenso wie zahlreiche Attacken während der vergangenen 650 Jahre seit ihrem Bau. Dann 1996 wurde das Bauwerk von einem starken Erdbeben an vielen Stellen zerstört. Die vielen Touristen, die wir beim Vorbeifahren sahen, zeigen jedoch, dass es sich trotzdem um eine bekannte Attraktion handelt. 

Was uns auch auf der Halbinsel auffiel, waren die vielen Kilometer weit verbrannten Bäume. Letztes Jahr (2015) wurden weite Teile des Waldes der Halbinsel von Waldbränden zerstört. Das war im Juli. Damals war es oft über 40 Grad heiß. 

Das können wir uns vorstellen. Heute war es auch wieder extrem heiß und kein Lüftchen wehte. Die Tachos zeigten ein paar Mal über 40 Grad an. Ein Beweisfoto mit 39 Grad werde ich hochladen. Wenn dann kein Wind weht, denkt man wirklich man fährt auf einer Herdplatte. Sogar in Kuba letztes Jahr kam es uns nicht so heiß vor. 

Ach ja, und da war gut, dass wir genug Wasservorräte mitgenommen haben. Davon, dass die Gegend für ihren Weinanbau so berühmt ist, habe ich ja schon berichtet. Auf einer Länge von 15 Kilometern gab es gefühlt 100 Geschäfte mit Wein und Olivenöl, meist von den Winzern/Erzeugern direkt. Aber es gab keinen einzigen Laden, um ein Wasser zu kaufen. Durst hätten wir mit einem Liter Wein löschen müssen. Ob wir so die 80 Kilometer geschafft hätten…. 

Nachdem wir heute so fleißig eine „Sonderschicht“ gefahren sind, haben wir morgen nur eine Halbtagestour nach Dubrovnik. Es sei denn, mir fällt noch eine gemeine Schleife ein, damit sich das Anziehen der Radklamotten rentiert…


Vom Festland zum Festland 

​Nach 25 Kilometer Küstenstraße Kroatiens am Vormittag ging es am dritten Tag auf die dritte Fährfahrt. Und trotzdem sind wir immer noch auf dem Festland. Wie geht denn das??? 

Ja, wir fuhren nicht auf eine Insel, sondern auf die Halbinsel Pelješac. Diese ist mit dem Festland verbunden und stellt eine der Verkehrsverbindungen mit der Stadt Dubrovnik dar. In zwei Tagen wollen wir Dubrovnik auch besuchen. Eigentlich das Ziel unserer Reise. Anschließend machen wir uns auf die Rückreise. Aber sprechen wir noch nicht vom Ende des Urlaubs. Wir sind erst drei Tage geradelt. 

Peljesac ist die zweitgrößte kroatische Halbinsel. Die Halbinsel erstreckt sich entlang der Küste, von Ston bis zum Kap Lovište, ist 65 km lang und 6 km breit. Auf dieser malerischen Halbinsel gibt es felsige Hügel, fruchtbare Täler, Wälder von Zypressen, Pinien und alpine Wälder. Einen großen Teil der Halbinsel überdecken kultivierte Olivenhaine und Weinberge, aber sehr häufiger auch Früchte: Feigen, Mandeln, Orangen, Granatäpfel, Mandarinen … . Rund um die Halbinsel Peljesac liegt eine Reihe von kleineren und größeren Inseln, die meisten befinden sich vor den Buchten, wo Drace und Brijest liegen. Pelješac ist für seine Kies-und Sandstränden und einsamen Buchten, die nur per Boot oder Geländewagen erreicht werden können, bekannt. 

In der brütenden Mittagshitze fuhren wir eine Stunde mit der Fähre. Aber auch auf unserer weiteren Tour ließ die Hitze nicht nach. Wir überquerten die Halbinsel von Trpani nach Orebic. 450 Höhenmeter. In Orebic haben wir einen weiteren Campingplatz gefunden. Eine schöne Anlage mit Privatstrand. Kann man empfehlen. Auch das Essen im Restaurant auf dem Platz. Hier wird am Holzkohlengrill leckerer Fisch oder leckeres Fleisch vor den Augen der Gäste zubereitet. Wir können bald einen Campingführer schreiben. Strom mussten wir beim Nachbarn schnorren, weil wir unser ganzes Elektronikequipment wieder aufladen müssen. Was wir dabei haben, hätte früher eine Media-Markt-Filiale neidisch gemacht. Nur das Rad ist nicht elektrifiziert. Hier muss noch manuell geschaltet und mit Beinkraft getreten werden… Man stelle sich vor, man kommt nicht mehr weiter, weil die Schaltung erst aufgeladen werden muss. Aufs Handy verzichten, würde man überstehen, aber ohne Schaltung… da ging nix mehr. Außer mit dem noch funktionierenden Handy ein Taxi rufen…. 

Auf der Strecke über den Berg fielen uns die vielen Weinreben auf, die keiner mehr kultiviert. Sie wachsen wild bin in die Straße hinein. Leider tragen sie gegenüber den gepflegten Rebe  nicht sehr viel. Aber die wilden Reben sind über weite Strecken vertreten wie Unkraut. Dafür gibt es aber auch exklusive Weingüter hier. Gut, Sonne scheint genug. 

Morgen geht es weiter Richtung Dubrovnik. Mal sehen, wie weit wir kommen. Ach wie schön ist die Freiheit. 

Endlich eine Planabweichung

​Bol auf der Insel Brac ließen wir heute morgen schon wieder hinter uns. Über einen 450 Meter hohen Pass überquerten wir die Insel auf die andere Seite, um die Fähre auf das Festland zu erreichen. 
Die anschließende Fahrt an der Küste entlang, gefiel uns besser als am ersten Tag unserer Reise. Das lag hauptsächlich daran,  dass es viel weniger verkehrsreich war. Und die Landschaft empfanden wir auch als schöner. 

Die Küstenstraße ist legendär. Sie heißt Jadranska Magistrala. Die kurvenreiche Jadranska Magistrala wurde in den 1960er und 1970er Jahren erbaut und gilt als eine der schönsten und malerischsten Küstenstraßen weltweit. Vor dem Zerfall Jugoslawiens trug die Straße zwischen Škofije (Grenzübergang Richtung Triest) und Petrovac na moru die Bezeichnung M2; der südlichste Abschnitt bis Ulcinj die Bezeichnung M2-4. Diese Straßennummern sind auf dem Staatsgebiet von Bosnien und Herzegowina und Montenegro noch erhalten; in Slowenien und Kroatien wurden sie durch eine neue Nummerierung ersetzt, vereinzelt findet man aber noch die historischen Kilometersteine. 

Allerdings plagte uns auch heute wieder die Hitze, die keine Gnade mit uns hatte. Auch der Wind versagte und so glühten wir bei jedem Meter Anstieg (gab dann doch 1000 davon an diesem Tag…). Unser Ziel Ploce hätten wir zwar mit aller Gewalt erreichen können, aber wir sind ja im Urlaub. Spontan entscheiden wir uns in Zaostrog, etwas südlich von Drvenik zu bleiben. Ein netter Campingplatz nahm uns auf. Äh…  natürlich nicht der Campingplatz, sondern der Besitzer. 

Der Platz befindet sich direkt am Meer. So kamen wir am Nachmittag noch zum Baden. Dafür stimmt der zu Hause erdachte Plan jetzt nicht mehr. Mich wunderte es ohnehin. Seit fast zwei Tagen fahren wir nach meinem Plan. Meistens wird er schon aus irgendwelchen Gründen am ersten Tag über den Haufen geworfen. Jetzt hat er länger hergehalten. Das wir den Plan ändern, macht gar nichts. Das heißt in diesem Fall auch nicht, dass ich schlecht geplant habe, sondern dass uns die Umstände oder auch die Freiheit einfach auch anders zu fahren einen anderen Weg einschlagen lassen. Den Plan zu Hause mache ich vorrangig deswegen, damit ich mich mit der Gegend und den Gegebenheiten beschäftige. Stur nach diesem Plan fahren will ich ohnehin nicht. Wo bliebe dann die Freiheit, die wir unseren Reisen so genießen… 

Abends gönnten wir uns einen leckeren Fisch. Eine Seebrasse. Lecker Fisch. Es ist ein barschartiger Meeresfisch, der meist sehr auffällig gefärbt ist. Die Meerbrasse wird wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches geschätzt. Und weil er das Wort See im Namen trägt, soll das nicht heißen, dass er tiefgekühlt aus irgendeinem Binnengewässer gezogen wurde. „See“ bedeutet in diesem Fall Meer. Zur See fahren heißt ja auch nicht mit einem Ruderboot über den Tegernsee zu schippern…. 

Am Ende ließen wir den Tag mit einem romantischen Spaziergang am Meer unter dem klaren Sternenzelt ausklingen (bevor wir uns ins Salewazelt zurückzogen..) 

Gegensätze 

​Heute ging es hektisch los. Die ersten 20 Radlkilometer von Omis entlang der Küste war viel Verkehr. Die Gegend ist touristisch voll erschlossen und der Rest wird sicher auch bald verbaut sein. In Split (ist übrigens nicht der Namensgeber von Bananensplit) fuhren wir zum Fährhaven um auf die Insel Brac überzusetzen. Von hier fahren viele Fähren und Kreuzfahrtschiffe halten. Tausende von Menschen tummelten sich. Die Fähre war dann auch gut gefüllt. Klar, die Urlaubszeit ist noch in vollem Gange und Sonntag ist auch noch. Viele fahren nach Brac für einen Tagesausflug. 

Angekommen ging es auf Inselrundtour. Nach einem Kilometer waren die Straßen wie ausgestorben. Wir freuten uns über diese Ruhe und genosen diese. Was uns aber zu schaffen machte, war die wahnsinnige Hitze. Sommerurlaub war und ohne Regen ist ja schön, aber über 35 Grad und keine Wolke ist für den Radfahrer kein Spaß. Gut, wir wollen es so, statt in einem Hotelpool herumzuplantschen. Dass wir aber gerade die heißesten Tages dieses Sommers erwischt haben, ist Künstlerpech. Gut, dass in einem kleinen Dorf ein Supermarkt offen hatte und wir uns Getränkenachschub besorgen konnten. 

Brac ist übrigens sehr für seinen weißen Kalkstein berühmt. Mehrere Steinbrüche und eine Steinmetzschule gibt es. Der weiße Stein ist zum Beispiel für das weiße Haus in Washington verwendet worden und für viele Kirchengebäude. Auch der Reichstag in Berlin hat den „Bracer Stein“ verbaut.  Also schon eine Berühmtheit. Sonst gibt es auf Brac viele Olivenbäume und es wir Wein angebaut. Damit wirkt die Insel gar nicht so karg, wie man es zu dieser Jahrezeit vermuten könnte. 

Brac ist wirklich eine Steinwüste. Damit die Bewohner das Land urbar machen konnten, haben sie die Steine gesammelt und auf Haufen aufgeschichtet. Dazwischen bauen Sie ihren Wein und alles andere an. Es sind soviel Steine, dass man an den Hängen von weitem hunderte Steinhaufen und Steinmauern erkennt. Sie prägen förmlich das Landschaftsbild. 

Die Insel haben wir noch in der Nachmittagshitze überquert und sind eine tolle Abkürzung gefahren. Mann, das war was. Die Straße war anfangs gut geteert. Dann folgte ein übles Schotterstück mit groben Steinen und tiefem Geröll. Super für Räder mit 20 Kilo Gepäck. Manchmal fühlt es sich echt unmanövierbar an. Am Ende ging es 16 Kehren 300 Höhenmeter nach untern und dann an der Küste mit steten auf und ab 7 Kilometer auf Schotter weiter. Erst gegen Abend erreichten wir erschöpft Bol, unser Tagesziel. Wir hausen auf einem Mini-Campingplatz für günstiges Geld. Dafür haben wir es beim Essen in einem recht noblen Lokal richtig gut gehen lassen… Man muss eben Prioritäten setzen….